Was ist eine Depression eigentlich?
- mariomehler
- 18. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Mai 2023
Depressionen wirken sich negativ auf die Emotionen, das Denken und das Verhalten aus. Sie verursachen Gefühle der Traurigkeit und/oder einen Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben. Sie führen zu einer Reihe von emotionalen und körperlichen Problemen und beeinträchtigen die Fähigkeit, am Arbeitsplatz und zu Hause zu "funktionieren". Glücklicherweise sind sie behandelbar.

Symptome
Depressionen beinhalten eines oder mehrere der folgenden Symptome:
Traurigkeit oder schlechte Stimmung
Nachlassendes Interesse an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben
Veränderungen des Appetits mit Gewichtsverlust oder -zunahme
Schlafstörungen
Antriebsmangel oder erhöhte Müdigkeit
körperliche Ruhelosigkeit
verlangsamte Bewegungen oder Sprache
Schuldgefühle und mangelndes Selbstwertgefühl
Konzentrationsstörungen
Selbstmordgedanken
Für die Diagnose einer Depression müssen die Symptome mindestens zwei Wochen andauern und eine Veränderung des bisherigen emotionalen Status darstellen.
Manche körperliche Erkrankungen können ebenfalls depressionsähnliche Symptome hervorrufen. Daher ist es wichtig, diese Ursachen, zum Beispiel Schilddrüsenprobleme oder Vitaminmangel, durch eine gründliche Diagnose auszuschließen.
Häufigkeit
Etwa einer von 15 Erwachsenen (6,7 %) ist jedes Jahr von einer Depression betroffen. 16,6 % aller Menschen werden irgendwann in ihrem Leben von einer Depression betroffen sein. Depressionen können jederzeit auftreten, auch ohne offensichtliche Ursache. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Studien zeigen, dass 30 % der Frauen im Laufe ihres Lebens eine schwere depressive Episode erleben. Es besteht eine hohe Erblichkeit (etwa 40 %), wenn Verwandte ersten Grades, also Eltern, Kinder oder Geschwister, an Depressionen leiden.
Depression ist mehr als Traurigkeit
Der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes oder das Ende einer Beziehung sind schwierige Erfahrungen. Es ist normal, dass sich als Reaktion auf solche Situationen Gefühle der Traurigkeit oder Trauer einstellen. Menschen, die einen Verlust erleben, bezeichnen sich selbst oft als "deprimiert".
Aber traurig zu sein ist nicht dasselbe wie eine Depression zu haben. Der Trauerprozess ist ein natürlicher und individueller Vorgang, der durchaus einige Merkmale einer Depression aufweisen kann. Sowohl Trauer als auch Depression können mit intensiver Traurigkeit und einem Rückzug von den üblichen Aktivitäten einhergehen. Sie unterscheiden sich aber auch in wichtigen Aspekten.
Bei der Trauer treten schmerzhafte Gefühle in Wellen auf, die sich oft mit positiven Erinnerungen an den Verstorbenen vermischen. Bei einer schweren Depression sind die Stimmung und/oder das Interesse an Aktivitäten für die Dauer von mindestens zwei Wochen vermindert. Das Selbstwertgefühl bleibt bei Trauernden meistens erhalten, während bei einer Depression Gefühle der Wertlosigkeit oder sogar Selbsthass überwiegen. In der Trauer können Gedanken an den Tod auftauchen, wenn man an den verstorbenen geliebten Menschen denkt oder darüber phantasiert, wie man "nachkommen" wird. Bei einer schweren Depression konzentrieren sich die Gedanken auf die Beendigung des eigenen Lebens, weil man sich wertlos oder unwürdig fühlt oder nicht in der Lage ist, den Schmerz der Depression zu bewältigen.
Trauer und Depression können nebeneinander bestehen Bei manchen Menschen kann der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes, ein körperlicher Übergriff oder eine große Katastrophe zu einer Depression führen. Wenn Trauer und Depression zusammen auftreten, ist die Trauer schwerer und hält länger an als Trauer ohne Depression.
Die Unterscheidung zwischen Trauer und Depression ist wichtig und kann Menschen dabei helfen, die Hilfe, Unterstützung oder Behandlung zu bekommen, die sie brauchen.
Comments